Historie

Geschichte des Familienunternehmens BETTEN-SCHULZ

Mein Urgroßvater Ernst Schultz hat im Jahr 1900 eine Gänsemästerei in Teschendorf bei Oranienburg betrieben. In dieser Zeit gründete er in Oranienburg, Schulstraße 1, eine Bettfedernwäscherei mit Sortiermaschine und das erste Fachgeschäft. Die Sortiermaschine wurde benötigt, um Federn und Daunen voneinander zu trennen, damit sie sortenrein miteinander gemischt werden konnten. So baute er sich einen eigenen Vertrieb von der Feder bis zum Endverbraucher auf.

Das erste Fachgeschäft in Berlin gründete er in der damaligen Prinz-Albrecht-Straße 2 im Bezirk Lichtenberg - das ist die heutige Nöldnerstraße. Es folgten weitere Geschäfte: Andreasstraße 63 in Berlin-Friedrichshain, Niederneuendorfer Allee 6 - 11 in Berlin-Spandau, Gustaf-Adolf-Straße in Berlin-Weißensee, Müllerstraße in Berlin-Wedding. Die einzelnen Geschäfte waren zum Teil mit einer eigenen Wäscherei ausgestattet. Die Geschäfte wurden von den Kindern eigenverantwortlich betrieben. Durch die Zerstörungen im 2. Weltkrieg und die Teilung der Stadt Berlin sind die geschäftlichen Verflechtungen auseinandergerissen worden.

Die Tochter Marie - meine Oma - leitete das Geschäft in der Andreasstraße. Das Haus, in dem sich das Geschäft und auch die Wohnung befanden, wurde zum Ende des Krieges durch einen Bombenangriff zerstört.

Nach dem Krieg übernahm sie das Geschäft in der Nöldnerstraße - ein Laden im Souterrain. Weil es in der Nöldnerstraße keine Wäscherei gab, wurde die Federwäsche von den Geschwistern übernommen, was sich durch die Teilung der Stadt als schwierig darstellte. Die Wäscherei in Berlin-Weißensee war dadurch überlastet.

An dieser Stelle eine Erklärung zur unterschiedlichen Schreibweise des Namens: Meine Oma - Marie Schultz, verheiratete Rust - hat 1943 ihren Mann im Krieg verloren. Sie heiratete 1950 Ewald Schulz, mit dem sie die Geschäfte in Alt-Friedrichsfelde und in der Türrschmidtstraße gründete. So wurde aus Betten-Schultz Betten-Schulz.

In Alt-Friedrichsfelde 31 in Berlin-Lichtenberg wurde durch meine Großeltern eine Wäscherei unter größten Schwierigkeiten aufgebaut. Diese befand sich in einem ehemaligen Pferdestall und wurde durch einen kleinen Laden auf dem Hof ergänzt. Als sich meine Großeltern aus dem Berufsleben langsam zurückzogen, übernahm mein Vater - Helmut Rust - 1970 das Geschäft. 1976 musste der Laden einer Verkehrslösung weichen. In den folgenden zwei Jahren baute mein Vater eine ehemalige Bäckerei in der Sophienstraße 8 im Stadtbezirk Lichtenberg zu einem neuen Laden mit einer Wäscherei um. Das Geschäft musste mein Vater 2001 aus Altersgründen aufgeben.

Fast zeitgleich mit dem Aufbau des Geschäftes in Alt-Friedrichsfelde wurde ein zweiter Laden in der Türrschmidtstraße 38 eröffnet. Dieses Geschäft wurde 1972 der Schwester meines Vaters - Irmtraud Hofmann - übergeben. 1976 wurde eine kleine Wäscherei angebaut, weil die Wäscherei in Alt-Friedrichsfelde aus oben beschriebenen Gründen nicht mehr verfügbar war. 1999 haben meine Tante und ihr Ehemann das Geschäft aus Altersgründen aufgegeben.

Meine Frau Angelika und ich - Mario Rust - übernahmen 1999 das Geschäft. So konnten und können wir - ohne Zeitverlust - auch in der vierten Generation für unsere Kunden da sein.

Seit 2009 arbeiten wir an einem neuen Projekt, um auch den Betrieb in der fünften Generation weiterführen zu können.

Bei diesen Bildern handelt es sich um handgemalte Dias aus der Nachkriegskinowerbung der Jahre 1946 bis nach 1950.
Diese Bilder wurden an Stelle der heute üblichen Werbefilme vor dem Hauptfilm in vielen Kinos in Berlin gezeigt.